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Europa

Europa

Ideen – Institutionen – Vereinigung – Zusammenhalt | Michael Gehler

Hardcover
2017 Olzog Ein Imprint Der Lau Verlag & Handel Kg
Auflage: 3. Auflage
1320 Seiten; mit zahlreichen Karten, Fotos, Grafiken, Abbildungen und Karikaturen; 24 cm x 17 cm
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-95768-188-1

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Hauptbeschreibung
2017 beging die EU feierlich das 60-jährige Jubiläum der Unterzeichnung der Römischen Verträge, einen der Höhepunkte der europäischen Einigung: Nach der Formation Westeuropas folgte 15 Jahre nach Öffnung des Eisernen Vorhangs 1989 die größte Erweiterung in der Geschichte des Gemeinschaftsprojekts und damit die weitgehende politische Einigung des Kontinents – ein weiterer Meilenstein für Europa, doch welchen Inhalt hat dieser Begriff?
Das Buch zeigt die historischen Hintergründe, Ursprünge und Zusammenhänge zwischen den über die Jahrhunderte entwickelten Europa-Gedanken und den nach 1945 geschaffenen europäischen Strukturen. Diese bewegten sich stets im Spannungsfeld von Anspruch und Wirklichkeit sowie zwischen Vision und Realität. In sieben umfangreichen Kapiteln spannt der Autor den großen Bogen der Geschichte Europas von der Antike bis in die Gegenwart.
Das Werk zeigt auch, dass es sich stets um ein wiederkehrendes Zusammenspiel von Ideen und Institutionen handelte, die verschiedene Europäisierungen nach sich zogen und so die Integration Westeuropas und letztlich die weitgehende Vereinigung des Kontinents ermöglichten. Dabei konnte trotz der zahlreichen Erweiterungen wie der jüngsten Herausforderungen immer wieder der Zusammenhalt der Union gewahrt werden.
Der Band geht daher auch detailliert auf jüngere Entwicklungen und aktuellste Geschehnisse ein wie die Wahlen zum Europäischen Parlament 2014 und die Kommission Juncker, die entschlossenen Versuche zur Sicherung der Einheitswährung, die Ukraine als Grenz- und Konfliktland zwischen West und Ost, die »Flüchtlingskrise« als Solidaritätskrise, Deutschlands Rolle als Krisenmanager, das Vereinigte Königreich und den geplanten Brexit, Populismus im Zeichen gespaltener Nationalstaaten, den Terrorismus und nicht zuletzt die kontroverse Frage der Entwicklung der Türkei.
In gut lesbarer und übersichtlich gegliederter Form bietet der umfassende Band eine historische und kritische Gesamtschau sowie detaillierte Informationen sowohl zur Geschichte Europas als auch zu seiner Integration bis zum gegenwärtigen politischen System der EU.
Bilder, Chronologie, Glossar, Grafiken, Literaturverzeichnis, Organigramme, Register und Tabellen runden das auch als Nachschlagwerk dienende Buch ab.

Einführung oder Vorwort
Vorwort

Seit 10 Jahren wird das gemeinschaftliche Europa wiederholt mit Krisen in Verbindung gebracht, sodass sich das Bild der heutigen EU stark verdunkelt hat. Rasch war man mit düsteren Prognosen zur Hand: Vom Zerfall oder gar ihrem Zusammenbruch war und ist die Rede. Dabei ging der Blick für das größere Ganze und vor allem die Historie der europäischen Integration auch und gerade im Kontext der Erinnerung an die Unterzeichnung der Römischen Verträge vor 60 Jahren weitgehend verloren. Die Geschichte kann erklären wie das Projekt entstand, von welchen Kräften es immer wieder angetrieben war und welche wiederkehrende Motive dabei eine Rolle spielten.
Umso mehr geht dieses Buch auf die Ursprünge und Charakteristika des Europagedankens von den Anfängen der Antike bis zur Kolonisierung der Welt ein. Weiters wird darin behandelt, wie immer wieder um Europa-Ideen gerungen wurde, die sich stets im Spannungsfeld von Anspruch, Vision, Utopie und Wirklichkeit bewegten. Das Spektrum wird vom Schöpfer der »Göttlichen Komödie«, Dante Alighieri, bis zum Inspirator der Montanunion und dem vielzitierten »Gründervater der EU«, Jean Monnet, dargestellt. Im langen Lauf der Geschichte wurde der Europagedanke auch mitunter instrumentalisiert, d. h. missbraucht und zweckentfremdet, was ebenfalls aufzuzeigen und zu benennen war, doch ohne geistige Vordenker und politische Exponenten wäre der gemeinschaftliche Weg von der Integration Westeuropas bis zur Einigung des Kontinents nicht zu beschreiten gewesen.
Die verschiedenen Erweiterungen von der EWG über die EG bis zur EU veränderten das Bild des gemeinschaftlichen Europas stets aufs Neue und machen auch immer wieder neue Deutungen erforderlich, was den Reiz dieses neuen Buches ausmacht, welches auf einer älteren Auflage beruht, aber komplett aktualisiert und erheblich erweitert worden ist. Die Etappen der Integrationsentwicklung von der Norderweiterung mit Großbritannien von den Anfängen der 1970er Jahren bis zur EU-»Osterweiterung« (2004/07) so dicht, kompakt, konzise und tiefgreifend wie möglich darzustellen, war das ambitionierte Ziel dieser Publikation.
Mit der gemeinsamen Außenhandelspolitik, dem Binnenmarkt und dem Euro wurde die EU zu einem globalen Akteur im 21. Jahrhundert. Die jüngsten Debatten um den drohenden »Brexit«, den vermeintlichen »Grexit«, die so genannte »Eurokrise«, das Flüchtlingsthema als Solidaritätsproblem, der grassierende Populismus und der sich immer wieder rührende Terrorismus sowie zuletzt die immer brisanter gewordene Türkeifrage wurden in dieser neuen Darstellung so ausführlich wie angemessen berücksichtigt, was ein weiterer Ansporn zur Verfassung dieses Werks war. Gleichwohl die damit verbundenen Verwerfungen erhebliche Herausforderungen für die EU bedeuteten und enorme Schwierigkeiten für sie und ihre Mitglieder erzeugten, spricht nach wie vor viel für den Fortbestand der Union, die einer postmodernen und zivilisierten Weltgesellschaft schon nahe gekommen ist.
60 Jahre nach Unterzeichnung der Römischen Verträge ist das gemeinschaftliche Unionseuropa von EU-Bürgerinnen und -Bürgern weiter fortgeschritten als viele ihrer Gegner und Kritiker wahrhaben wollen. Das einmalige Projekt in der Geschichte Europas verdient es daher, ausgewogen, angemessen, sachgemäß und dabei nicht weniger kritisch behandelt zu werden. Dass es auf dem Prüfstand steht, ist spätestens mit dem Brexit-Votum der Briten offenkundig geworden. Viel spricht jedoch nach wie vor für sein Weiterwirken wie an historischen Beispielen und Kontinuitäten sowie gegenwärtigen
Notwendigkeiten und Sachzwängen gezeigt werden kann. In sieben umfangreichen Kapiteln wird bis in die jüngste Zeit der Krisen der große Bogen der Geschichte Europas von der Antike bis in die Gegenwart gespannt.
Der umfassende Band zeigt, dass es sich stets um ein wiederkehrendes Zusammenspiel von Ideen und Institutionen handelte, die verschiedene Europäisierungen nach sich zogen und so die Integration Westeuropas und letztlich die Vereinigung des Kontinents ermöglichten. Dabei gelang trotz der zahlreichen Erweiterungen immer wieder die Wahrung des Zusammenhalts.
Möge das höchst gegenwartsrelevante Thema die gebührende Aufmerksamkeit erfahren und eine geneigte Leserschaft finden.

Hildesheim, am 30. August 2017
Michael Gehler

Vorwort


I. Ursprünge und Charakteristika

Spurensuche und Eigenheiten
Die Antike als kultureller Ausgangspunkt
Rom und die Renaissance als Vermittler der Antike
Kulturelle Einflüsse „von außen“ (Arabien, China, Indien)
Ein christliches Europa in Frieden und Einheit?
Das christliche Europa, Juden und Zionisten
Abwehr von Bedrohungen und Gefahren
Europas Einheit als Trugbild und sinnstiftendes Ziel
Karl der Große und der Kult um seine Person
Domschulen, Klöster und Universitäten als Prägestätten des Geistes und Wissens
Architektur und Kunst
Konstanz der Heterogenität
Säkularisierung der Herrschaftslegitimation
Adels- und Ständemacht
Das Reichskammergericht oder die Europäisierung der „dritten Gewalt“
Gewaltentrennung und Vielfalt als Produktivitätsmotoren
Kriege: Ursachen und Verlauf einer Fehlentwicklung
„Gerechte Kriege“, Kreuzzüge und Großreiche
Entdeckung der Meere und Entstehung der Seemächte
Vom Kolonialismus zum Imperialismus:
Europas Verantwortung und die Spätfolgen für die EU


II. Historische Europa-Ideen im Spannungsfeld von Anspruch, Vision und Wirklichkeit

„Propagandist des Reichs“ (Dante Alighieri)
„Wiedereroberung des Heiligen Landes“ (Pierre Dubois)
„Europäischer Fürstenbund“ (Georg von Podiebrad)
„Monarchia universalis“ (Sebastian Münster)
„Querela pacis“ (Erasmus von Rotterdam)
„Symbiotische Universalgesellschaft“ (Althusius)
„Grand Dessin“ gegen die Habsburger (Sully)
„Europäischer Reichstag“ (William Penn)
„Einheit in der Vielfalt“ (Gottfried Wilhelm Leibniz)
Machiavellismus der Fürsten (Saint-Pierre und Rousseau)
„Föderalismus freier Staaten“ als Maxime (Immanuel Kant)
Die Französische Revolution und ihre Auswirkungen
Konkurrierende Verfasstheiten Europas (Kant versus Novalis)
Gegenmodell zur Französischen Revolution: Der Wiener Kongress 1815 (Saint Simon versus Metternich)
Vormärz und Revolutionsjahr 1848 (Giuseppe Mazzini und Victor Hugo)
Industrialisierung und gegenmoderner „Bund der Völker“
(Constantin Frantz versus Otto von Bismarck)
„Vereinigte Staaten von Europa“? (Wladimir I. Lenin)
„Mitteleuropa“ 1915 (Friedrich Naumann)
Der Erste Weltkrieg und das Ende Habsburgs: Verlust der Einheit und der Mitte Europas 1914-1918
„Paneuropa“ (Richard N. Coudenhove-Kalergi)
Das Internationale Stahlkartell 1926 als Konzept und Paradigma
zwischenstaatlichen Ausgleichs (Émile Mayrisch)
Eine „europäische Bundesordnung“ als „föderatives Band“? (Aristide Briand) – die deutsch-österreichische Zollunion 1931 (Curtius-Schober) als Antwort?
Das Ende der Paneuropa-Union und der Zusammenbruch der internationalen Ordnung: Vom „Anschluss“ Österreichs zum Hitler-Stalin-Pakt 1938-1939
„Europa“ als Instrument widerstreitender Ideologien (Nationalsozialismus und Kommunismus)
Die Shoa im europäischen Kontext des Zweiten Weltkriegs
Europa im inneren und äußeren Exil 1939-1945
Die Europäische Beratende Kommission in London 1943-1945
Instrumentalisierte Europaideen im Wandel (Winston Churchill)
Der Karlspreis zu Aachen und die Institutionalisierung der Europa-Idee
Fusion der Souveränität durch Institutionen der Supranationalität (Jean Monnet)


III. Der Weg vom Europa der Institutionen zur Vereinigung
des Kontinents

Geplante Teilung als politisches Prinzip: Die „Großen Drei“ in Jalta,
Kapitulation der Wehrmacht, Kriegsende und Hoffnung auf die Idee „Europa“

Vom Marshall-Plan zu den Römischen Verträgen
1947-1957

Zwischen Nationalstaat und Supranationalität
Militarisierung und Teilung Europas im Kalten Krieg
Von Morgenthau zu Marshall: Containment und Liberalisierung
Die USA als ambivalente Förderer
Amerikanische Priorität für Westdeutschland
„Tauwetter“ und Integrationsverlust
Sektoriale Integration mit institutionalisierter Supranationalität
Das Scheitern der Europa-Armee und der Weg nach Rom

Spaltung Westeuropas, Aufbau und Krise der EWG/EG
1958-1968

Großbritannien: Hintergründe und Folgen der „splendid isolation“
Horizontale Integration mit eingeschränkter Supranationalität:
Fortschritte und Rückschläge
Erbe und Folgen der Römischen Verträge
Vertiefte Integration im eigenen Interesse:
Luxemburg als Akteur und Ort des Kompromisses
Vorboten der Umstürze in Mitteleuropa 1989:
Die gescheiterten Aufstände hinter dem „Eisernen Vorhang“

Der Volksaufstand in der DDR 1953
Die blutig erstickte Revolution in Ungarn 1956
Die Niederwerfung des „Prager Frühlings“ in der ČSSR 1968

Norderweiterung, Vertiefungsversuche und „Eurosklerose“
1969-1985

Der Ost-West-Konflikt als Hintergrund der Integration
Helsinki-Mythos oder -Effekt? Die KSZE-Schlussakte Helsinki 1975
Das Europäische Währungssystem (EWS)
Direktwahlen zum Europäischen Parlament (EP) und der Weg zur Süderweiterung
Verhängung des Kriegsrechts in Polen 1981 –
Anfang einer Untergrundbewegung und Ende der Unterdrückung

Überwindung der „Eurosklerose“, Projekt „Binnenmarkt“, die Umwälzungen in Mittel- und Osteuropa, das Ende der UdSSR sowie der Unionsvertrag von Maastricht 1985-1993

Die Zweite „Relance Européenne“: Neuer integrationspolitischer Anlauf
Der Fall des Eisernen Vorhangs und die Umstürze in Mittel- und Osteuropa im Jahr 1989

Polen: Die lange währende und versandete „Revolution“
Ungarn: Die rasche, stille und paktierte „Revolution“
DDR: Die „Revolution“ nach Dienstschluss mit gesamtstaatlicher Einheit
ČSSR: Die sanfte „Revolution“ mit staatlicher Sezession und Teilung
Rumänien: Die verspätete und unvollendete Revolution

Bilanz und Folgen – Gemeinsamkeiten und Unterschiede – Fragen an Ost wie West
Putsch in Moskau und das Ende der Sowjetunion Gorbatschows 1991
Verstärkter Integrationsrahmen für das geeinte Deutschland
Ein europäischer „Integrationsfriede“? –
Die Souveränität der Bundesrepublik vor und nach der Einheit
Maastricht vor Mitteleuropa: Vertiefung vor Erweiterung
Von der Tragödie zur Katastrophe am Balkan

Von Maastricht über Amsterdam nach Nizza 1993-2000

Der EU-Beitritt Österreichs, Schwedens und Finnlands oder: das Dilemma der Neutralen
Deutsch-französische Beziehungen in der Krise
Schengen: Europa ohne Grenzen oder das Ende von 1989?
Sicherheitspolitische Agonie, erste Stabilitätsansätze am Balkan und Zunahme der Auslandseinsätze
Fixierung und Etablierung des Euro
Regierungsboykottmaßnahmen gegen Österreichs Regierung
Basar in Nizza

Euro, Grundrechtskonvent, „Konvent zur Zukunft der EU“, die EU-„Osterweiterung“ und der „Verfassungsvertrag“ 1999-2004

Die Einführung des Euro
Paradigmenwandel der Integration
Ein Bundesstaat und eine Verfassung für Europa?
Vorläufer-Modell des Verfassungskonvents: Der Grundrechtskonvent 1999-2000
Die Geburtsstunde und Arbeit des „Konvents zur Zukunft Europas“ 2001-2003
Die Konventsarbeiten im Schatten der Irakkrise und der
angloamerikanischen Militärintervention in der Golfregion 2002-2003
Der Abschluss der Konventsarbeiten: „Ausgangspunkt“, „gute Grundlage“ oder „breite Basis“?
Der Entwurf für einen „Verfassungsvertrag“: Fortschritte und Misserfolge
Das vorläufige Scheitern des Verfassungsgipfels 2003
Neuordnungsversuche als Ergebnisse von Brüchen und Reaktionen auf Krisen
Modifikation und Finalisierung der „Verfassung“
Die Kontroversfrage Türkei – vom Beitrittskandidaten zur Verhandlungsblockade

EU-„Osterweiterung“: Handels-, Investitions- und Marktexpansion

Historisch-moralische Verantwortung als Ausgangssituation
Hindernisse und Widerstände: Die Interessen der Akteure
Vorläufiger Kompromiss: „Europa-Abkommen“ als Zwischenlösung
Die Kopenhagener Kriterien 1993
Die Beitrittsanträge und die „Luxemburg-Gruppe“
Die Wende zur „Big bang“-Erweiterung zuzüglich der „Helsinki-Gruppe“
Expansion statt Kohäsion: Die EU in ihrer hausgemachten Krise
„Europäische Nachbarschaftspolitik“ (ENP) – Perspektive ohne große Erweiterung

NATO-„Osterweiterung“: Militärische Absicherung als Stabilisierung?

Das Ende der Konfrontationspolitik in Europa durch Einlenken der Sowjetunion –
Verhinderung einer europäischen Sicherheits- und Verteidigungsidentität
Die NATO im 50. Gründungsjubiläum 1949-1999:
Von der Balkan-Stabilisierung zur „out-of-area“-Problematik
Der NATO-Gipfel von Madrid 1997 –
Wegweiser für die mitteleuropäische und die „big-bang“-NATO-„Osterweiterung“
Von der Interkontinentalisierung zur Globalisierung als neues Legitimationsmittel
Die Kontroverse um die Legende vom Wortbruch:
Die NATO-„Osterweiterung“ – eine nicht eingehaltene Zusicherung des Westens an Russland?
Bilanz und Fazit beider Erweiterungen: Einmalige Erfolge mit Grenzen der Entwicklung im Osten

Das Scheitern der „EU-Verfassung“ und der Unionsvertrag von Lissabon als Ausweg 2004-2009

Gescheiterter Konstitutionalismus:
Ablehnung des „Verfassungsvertrags“ in Frankreich und den Niederlanden 2005
Rettung des „Reformvertrags“ durch
Ratspräsidentschaften und die „Berliner Erklärung“ 2006-2007
Bedeutungszuwachs und Zustimmungsverlust der EU:
Irisches Veto und Wahlen zum Europäischen Parlament 2008-2009
Die Finanz- und Weltwirtschaftskrise als Bewährungsprobe für den Euro
und die Staatsverschuldungskrise 2008-2009
Das zweite Irland-Referendum und Inkrafttreten des
Unionsvertrags von Lissabon 2009

Transatlantisches Verhältnis im Wandel (EU-)Europa-USA:
Vom akzidentiellen Dissens zum strukturellen Antagonismus?

Parallelen und Unterschiede in der US- und EU-Verfassungsgeschichte
Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Interessen im Kalten Krieg
Neue Interessenkonflikte nach dem Kalten Krieg
Intervention ohne Legitimation und Kriege ohne Mandat der Vereinten Nationen
Die Wahl Barack Obamas – eine vertane Chance für eine Welt der Kooperation

Europa und die Globalisierung

Bedeutung und Kategorisierung der Globalisierung
Bestandsaufnahme für Handel, Wirtschaft, Sicherheit, Menschenrechte und Kultur

Handel
Währung und Weltwirtschaft
Sicherheitspolitik: Von der Legitimationskrise zur Globalisierung der NATO
Menschenrechte
„Kultur“ und Kulturpolitik als Anliegen für die Europäische Union
Vom sogenannten Ende der Nationalstaaten und EU-Großstaaten als
Weltmächten zweiten und dritten Ranges
Wirkungen und Folgen der Globalisierung für den europäischen Integrationsprozess
Kleinstaaten und Neutrale


IV. Die EU im 21. Jahrhundert – Zukunftsperspektiven mit Blick
auf die europäische Identitätsbildung

Veränderte Verfassungsverständnisse und das EU-System „sui generis“
Alte Krisenerfahrungen und neue Produktivitätszwänge
Die geistig-kulturelle Dimension Europas
Die EU ein neuartiges postmodernes Imperium?
Kritischer Rückblick zum Verhältnis EU-Europa – USA
Plädoyer für Geduld und Realismus:
Anspruch und Wirklichkeit der Europäischen Union


V. Triumph einer Trias: Ideen – Institutionen – Vereinigung
(Versuch einer Bilanz von den Anfängen bis zum Ausklang der Kommission Barroso)


VI. Die Europäische Union im Zeichen einer
mehrdimensionalen Komplexitätskrise der Gegenwart

Ausreichend stark aufgestellte und neu bestellte Institutionen?
Die Wahlen zum Europäischen Parlament 2014 und die Kommission Juncker
„Scheitert der Euro – scheitert die EU“? Entschlossene Versuche im Lichte der Geschichte
zur Sicherung der Einheitswährung: Fiskalpakt, Stabilitätsmechanismus und Bankenunion
In Erinnerung an 25 Jahre „Öffnung des Eisernen Vorhangs“ und die „Charta von Paris“ 1989/90-2014/15 – wieder alter oder neuer Kalter Krieg in Europa?
Der Nachbar Ukraine: Als Grenz-, Krisen- und Kriegsland Zankapfel zwischen West und Ost
Die „Flüchtlingskrise“ als Solidaritätskrise und Deutschland als umstrittener Krisenmanager: Chancen und Grenzen mit Spaltungsgefahr der EU
Das Vereinigte Königreich: der Brexit als Exitus?
„Populismus“ als Oberflächenphänomen – gespaltene, überforderte und uneinige
EU-Mitglieder als tieferliegendes Problem
Die Herausforderung des postmodernen Terrorismus für Europa
Kontroversfrage Türkei – vom unberechenbaren zum unmöglichen Partnerland?


VII. Ideen – Institutionen – Europäisierung:
Garantien für eine gesicherte Zukunft und den EU-Zusammenhalt

Ideen und Institutionen: Westintegration und Vereinigung Europas durch endogen und exogen bewirkte Europäisierungen
Eine Welt in Unordnung – viele Gründe und wenig Lösungen?
„Weltgesellschaft“ – eine Chimäre oder schon verwirklicht in der EU?
Die Geburtsfehler der EU als Ergebnisse nationalstaatlichen Übels und die Gründe für ihre anhaltende Zukunftsfähigkeit
Von der Schuld- zu einer Verantwortungsgemeinschaft: Kulturethik als Neubegründung im Zeichen von „60 Jahre Römische Verträge“ oder pragmatische Politik als Kunst des Möglichen für den weiteren Zusammenhalt?


Nachwort zur Neuauflage


Anmerkungsteil
Glossarium
Chronologie
Abkürzungsverzeichnis
Verzeichnis der Abbildungen und Karikaturen mit Quellenangaben
Verzeichnis der Grafiken und Karten mit Quellenangaben
Literaturverzeichnis zur Geschichte Europas und zur europäischen Integration
Personenregister

Michael Gehler, geboren 1962, Research Fellow des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) in Wien (1992–1996), Professor am Institut für Zeitgeschichte an der Universität Innsbruck (1999–2006), Senior Fellow am Zentrum für Europäische Integrationsforschung (ZEI) an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn seit 2000 und Alexander-von-Humboldt-Fellow (2001/02) dortselbst, Professor am Institut für Geschichte an der Universität Hildesheim seit 2006 und Jean-Monnet ad personam Chair für vergleichende europäische Zeitgeschichte und Integrationsgeschichte, Gründungsdirektor des Instituts für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung (INZ) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Wien (2013–2017) und korrespondierendes Mitglied derselben. Publikationsauswahl: Imperien und Reiche in der Weltgeschichte. Epochenübergreifende und globalhistorische Vergleiche, gemeinsam mit Robert Rollinger, 2 Teilbände, Wiesbaden 2014; The Revolutions of 1989. A Handbook (Österreichische Akademie der Wissenschaften/Philosophische Historische Klasse/Institut für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung/Internationale Geschichte/International History 2), gemeinsam mit Wolfgang Mueller und Arnold Suppan, Wien 2015; Welthistorische Zäsuren. 1989 – 2001 – 2011 (Hildesheimer Universitätsschriften 31), gemeinsam mit Michael Corsten und Marianne Kneuer, Hildesheim – Zürich – New York 2016.